16.07.2008

Uwe in Zürich 2008

Grüßt Euch,
zunächst vielen, vielen Dank der moralischen Unterstützung vor Ort - Dana hat sichs doch nicht nehmen lassen, Hansi war natürlich wieder mal da, Marcel als Psychologe, Alwin, hätten sich auch nen schöneren und trockeneren Sonntag gönnen können. Und natürlich allen vor den Computern.
So wars nun also letztes Wochenende in Zürich:
Der Wetterbericht kündigte es an. Genau an dem Wochenende, an dem ein solches Wetter nun wirklich nicht sein muss, Temperatursturz um 10 bis 15 Grad und Dauerrregen. Juli in Mitteleuropa.
Zum Rennen: Schwimmstart war etwas undurchsichtig, von Land Vorstart bis zur eigentlichen Startlinie, die wurde jedoch fast durchweg ignoriert, man ließ sich ungeniert nach vorne schieben, sagen wir mal 20Meter waren das dann am Ende. Ansage und Startschuss waren wegen des Helikopters über den Profiathleten fast nicht zu hören. Irgendwann gings eben los. Kam zum Glück schnell frei, nach der ersten Boje in der ersten Gruppe, in dem Moment bekam mir das Tempo aber nicht, so musste ich reißen lassen und führte dann den Rest der Strecke die zweite Gruppe an. 51:42 waren subjektiv nicht dass, was ich erwartete, die Ergebnisliste relativiert allerdings, Platz 14 gesamt, Platz 1 AK, nur 5 Profis schneller (Frank Vytrisal hier 51:55, in Frankfurt letzte Woche 47:50.... das zum leidigen Thema Schwimmstreckenlänge).
Rad ging wieder erwarten gut, Trikot, Ärmlinge und Überschuhe haben ausreichend geschützt. Wollte wegen Nässe Socken anziehen, die fand ich bei allem Alarm aber nicht, Quittung schon nach 80km 5 Blasen am linken Fuß. In der ersten Runde (gut um mich rum ist es da immer etwas leerer) absolut faires Rennen, Kleingruppen mit richtigem Abstand. Zwischen km 90 und 100 hatte ich nen Hänger, bekam sogar Hunger. Plötzlich surrte es neben mir, ein 30/40er Pulk, mittendrin zwei Pro-Frauen, Katrin Pätzold dabei. Was habe ich aus den letzten Rennen gelernt? Hinter den Pulk gehen, Regelabstand halten, keine Händel mit KaRi bekommen.... und mit Sicherheit profitieren, ich habe mich in jedem Fall dabei gefangen. In den Wellen und Anstiegen zwischen km 120 und 150 hats die Gruppe dann zerrissen, ich kam ganz gut mit. Bin dann mit Katrin Pätzold zum Wechsel gekommen. In AK immer noch unter den besten zehn, Gesamt auch noch zweistellig. Zu meinem Erstaunen fühlte ich mich besser als bei allen bisherigen IM-Rennen nach dem Rad. Hoffnung auf einen guten Lauf. Bzgl. der Gruppe haben die KaRi wirklich versucht zu unterbinden, einige schwarze Karten, nur die Pro-Frauen scheinen sie immer zu schonen. Ach so: gefroren haben sie um mich rum, auf den Abfahrten haben Zähne geklappert, am Heartbreak-Hill fiel Profi Laurent fast vom Rad (er stieg dann aus). Dazu meine Freunde mit den Carbon-Brems-Flächen. Die mussten ihre Räder um die Kurven tragen.
Schon beim Wechsel klappte dann gar nichts: im Schlamm kauernd habe ich versucht meine Socken und Kompstrümpfe (die bringen mir trotzdem was!) über die nassen, dreckigen und links offenen Füsse zu ziehen... das schleppte sich. Wechselrang T2: 1065. es war dann schnell klar, dass ich den Halbmarathon nicht wie notwendig unter 1h45 anlaufen kann, in Runde zwei noch ein Versuch alles auf eine Karte zu setzen, entweder es klappt oder ich platze. Ich bin geplatzt und dann nach 4h02 und Gesamt 10h18 ins Ziel geschlichen. Gedanken ans Einfach-Stehen-Bleiben musste ich massiv bekämpfen!
Qualifikation war ewig weit weg (wie abgeschätzt ca. 9h45/ 50), hätte um 3h30 laufen müssen. Das ist, wenn überhaupt, für mich offenbar nur an einem Glückstag möglich. Deprimierend mal wieder, dass ich wie immer bis zum Ende Radstrecke bei der Musik bin und dann geht's rückwärts. (Sieger AK "schwimmt" 1h12, läuft 3h08, der 7te treibt 1h21, läuft 3h07). So, dass wars nun erstmal. Auf absehbare Zeit mit Sicherheit keine Langdistanz.
Zum Umfeld und zur Organisation: von den Schweizern hätte ich (einiges) mehr erwartet. Am Samstag großes Chaos auf der Landiswiese, Kurzdistanz, Firmentriathlon, was weiß ich noch alles. Wechselzone wie bei jedem letzten Dorftriathlon, Klamotten für alle Disziplinen zwischen die eng gestellten Räder gestopft, Wechselzelt Fehlanzeige... über alles weitere lass mich gar nicht großartig aus (Anzahl Toiletten in der Wechselzone, zwei ganze Bierbänke als Ablage für dann nicht mehr trockene Kleidung vor dem Duschzelt, Infusion gegen Rechnung und vieles mehr)... das ganze versank durch das schlechte Wetter zudem im Schlamm. Gut da können sie nichts dafür, sie hätten aber reagieren können. Zürich ist der Ironman, der mir mit Sicherheit als der am schlechtesten organisierte in Erinnerung bleiben wird..... den Strafzettel, den ich von den Schweizer Behörden zum Überfluss auch noch kassiert habe, erwähne ich der Vollständigkeit halber.

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