Zunächst will ich mich für all die Unterstützung vor Ort und vor Fernseher und Internet bedanken. Dana, Bernd, Karen, Hansi, Tanja, Ame, PO, Anna, Phillip, Svenja, Vroni standen in Frankfurt immer richtig, all die Wünsche und Grüße per Telefon, SMS und Mail halfen und helfen weiter.
Es hat wieder nicht gereicht, komme mir vor wie der Hase, der über die Wettkampfstrecken rennt, der Qualifikationsigel ist aber schon da. Neue Bestzeit, Zeitvorgabe erreicht (gut, nur fast, war mit 9h49:01 gegenüber dem Plan eine Sekunde zurück) - aber statt 10h00 wie all die Jahre zuvor, müssen es in diesem Jahr für die Hawaii-Reise eben 9h39 sein - wieder mal 10 Minuten daneben, das kennen wir ja schon.
Aber, damit komme ich zum Rennen, das schnelle Rennen deutete sich für mich schon während des Wettkampfes an, traf mich also nicht vollkommen überaschend.
Optimistisch ging ich in den Tag, die letzten Wochen gaben mir die Gewissheit, Trainings- und Wettkampftiming nicht allzu schlecht erwischt zu haben. Kurz vor dem Start, auf dem Weg vom Bus in die Wechselzone, zog sich meine Rückenmuskulatur zusammen. Prima! Dana gab alles, Schnellmassage und viele Worte, alles nur psychisch, wird sich beim Schwimmen schon legen. Zum Glück hatte sie recht, zumindest hab ichs ab Wassereinstieg nicht mehr gespürt.
Dann der erste Kampf, der um die beste Startposition. Von 2300 Startern meinen ja 1000 sie könnten an der Spitze mitschwimmen und drängen in die vorderste Front. Also 10 Minuten vorne den Platz verteidigen und Wassertreten. Startschuss und das was mir in den letzten zwei Wettkämpfen gelang, mich schnell freizukämpfen, gelang gerade jetzt nicht. Bis zur ersten Wende, so ca. 800Meter war es ein äußerst unangenehmer Kampf. Als ich dann endlich frei schwimmen konnte, sah ich den Ballon am Führungsboot am Horizont entschwinden. Platz 28, 52:13, etwas zu langsam, aber schnell vergessen.
Dann gings aber richtig los. Der Wind stand günstiger als all die Jahre und nun meinten alle offenbar zu Normann, Faris und Kollegen auffahren zu können. Habe mich an meinem Puls orientiert und sie fahren lassen. Als gemeinem Mann fiel mir dabei auf, dass zunächst Ina Reinders, dann Wenke Kujala und später Meike Krebs vorbeifuhren. Zwischendrin kam Hildi mit viel Druck, aber das war ja zu erwarten. Er meinte ich solle mit, was mir aber zu gefährlich schien. Das Maß voll war dann so bei km 60, als ein Pulk mit Nicole Leder auffuhr. Den Zug hab ich dann genommen, meine Toleranzgrenze auf dem Polar um 5 bis 10 Schläge nach oben geschraubt. Und es ging gut. Kam in Vilbel, in der 2ten Runde in Enkheim und am Hühnerberg gut die Steigungen mit hoch und sah auf der schnellen Abfahrt vom Hühnerberg vor mir einen weiteren Pulk. Der kam mir schnell entgegen. Die Damen Krebs und Eggert drin und zu meiner Überaschung Hildi. Den wähnte ich schon auf und davon. Er machte mir leider keinen glücklichen Eindruck. Ich freute mich einige Kilometer, dass ich gut Druck verspürte, an den ersten Opfern der Hatz fuhr man vorbei - Pfiff, Nummer 2308, gelbe Karte, Stop-and-Go wegen Blockens! Fragender Blick meinerseits: Wähge was? Kurz: die Straße rechts war voll, bin nebendran in zweiter Reihe gefahren um Drafting zu entgehen, habe dabei offenbar die Straße blockiert, es könne keiner mehr überholen. Was soll man diskutieren - Vollsperrung, Landstraße 7m breit, denke da passen noch mal zwei nebendran vorbei. Für die restlichen 40km den Pulk immer schön vor mir gesehen, zunächst versucht wieder hinzufahren, mich dabei dann aber etwas übernommen, zudem kam nun mächtige Gegenwind auf. Mit 5h03 Zielvorgabe um 7min unterboten, also trotzdem alles grün: statt nach 6h10 gings schon nach gut 6h auf die Laufstrecke.
Aber auch hier wieder: die ersten 2km in für mich (zu) schnellen 9:30 und rechts und links spurteten sie vorbei. Ganz mächtig, eher fliegend, bei km 2 Micha, begleitet vom Rad, Männer 3. Platz. Kernig, kernig dachte ich und er entschwandt. (Habe dann unterwegs zufällig die Ansage gehört, als er sich Platz zwei holte, RESPEKT, RESPEKT, ganz großer Sport). Habe mein Tempo nach Puls und Zeit eingepegelt, aber schnell gemerkt, dass es zwar ordentlich, aber nicht ganz so schön, wie in Florida geht. Recht bald mit Cola begonnen, nun jedoch wurden mir die Gels zuwieder - was solls, das Zeug muss rein! Morgen gibst legger Essen! Ab Halbmarathon wurde es richtig zäh, zwei Runden mit ner knappen Stunde für 10,5km mussten für 9h49 her, die habe ich dann gerade so hinbekommen. Dabei lief ich an Hildi vorbei - nun sah er nicht nur nicht glücklich, sondern gar nicht gut aus. Sogar noch ein Zielsprint, da der Kollege vor mir mir Altersklassenverdächtig vorkam (war aber umsonst, ein 35er). Anzeige Ziel 9h49:01 und, da wusste ich dann schon es wird nischt: Gesamtplatz 253, das kann nicht reichen. So kann ich mich über den eigentlich gelungenen Wettkampf nicht richtig freuen, schade, ich würde es gerne.
Dann die übliche Prozedur, zwei Beutel Kochsalzlösung und Uwe steht wieder.
Kurz in der Wechselzone Schwimmen-Rad sah ich Manuel, dann leider erst wieder im Ziel, er sah zufrieden aus. Mit Achim Kohberger gabs ein wenig hin und her, zumindest haben ein Achim und ich uns auf den Rad mehrmals gegenseitig überholt, später verlor ich ihn aus den Augen.
Nochmals zu Micha. Herzlichen Glückwunsch zu Platz, den Splits (er war auch vor mir aus dem Wasser, ich kanns kaum glauben), der Gesamtzeit - zum ganzen Rennen. Mit 8h11 stehet man nun auch für Hawaii im Fokus. Ich wünsche mehr Glück als die letzten beiden Jahre bei diesem Unternehem!!!
Nun gehts erst mal für den Rest der Woche in den beschaulich ruhigen Böhmerwald, kein Sport, vielleicht etwas planschen im Pool
Bis dann
Uwe
05.07.2007
Frankfurt: Hase und Igel!
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1 Kommentar:
Lieber Uwe,
gratulation zur Bestzeit, aber schade, dass es mit der Quali nicht geklappt hat!!! Bei mir warens im letzten Jahr nur 6 min (!).
Trotzdem Respekt für Deine Leistung und vielleicht bald auf ein Wiedersehen.
Viele Grüsse aus Wien.
Tobi
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